Wenn ein neuer Konfijahrgang startet, schauen wir in viele neugierige und skeptische Gesichter. Jugendliche werden häufig von Erzählungen ihrer Großeltern und Eltern über starren Frontalunterricht und Auswendiglernen abgeschreckt und wissen nie so richtig, was sie beim Konfi genau erwartet.
Von daher ist die Skepsis vollkommen gerechtfertigt. Wir setzten uns zum Ziel, bei diesem inneren Konflikt die Neugier siegen zu lassen. Mit unserem Konfikonzept wollen wir Jugendliche in ihrer Lebenswelt abholen und ihnen zeigen, dass Kirche nicht so langweilig und streng sein muss, wie sie in den Erzählungen oft dargestellt wird. Wir wollen im Konfi zeigen, dass sich Kirche entwickelt, dass Glauben interessant ist und es spannend ist, das Gemeindeleben mitzugestalten.
Seit Sommer 2024 findet die Konfiarbeit in unserer Gemeinde gemeinsam mit der Auferstehungskirchengemeinde statt. Das erleichtert nicht nur für unseren Pfarrer und unseren Jugendreferenten die Arbeit, welche in beiden Gemeinden angestellt sind, sondern bereichert die Projekttage ungemein. Die Jugendlichen lernen so die jeweilige Nachbargemeinde kennen und auch das Konfiteam wächst und gewinnt neue Perspektiven und Ideen.
Vielfältige Projekttage
Über einen Zeitraum von etwa 1 ½ Jahren treffen sich unsere Konfis einmal im Monat an einem Samstag von etwa 09:00 – 12:30 Uhr mit unserem Konfiteam. An diesen Projekttagen beschäftigen wir uns kreativ, intensiv und offen mit verschiedensten Themen des Glaubens, um den Jugendlichen die christlichen Werte und unsere Gemeinden näher zu bringen. Begleitet werden sie dabei nicht nur von der zuständigen Pfarrperson und unserem Jugendreferenten, sondern auch von vielen Ehrenamtlichen aus den Gemeinden. Da wir jeden Projekttag neu gestalten, viele Ideen einbringen und versuchen den christlichen Glauben so interessant und spannend wie möglich zu vermitteln, ist die Konfizeit mit vielen Highlights gespickt.
Zum Thema Schöpfung treffen wir uns im November mit allen Beteiligten im Wald, um aufzuforsten und Bäume zu pflanzen. Es tut immer wieder gut zu sehen, dass jeder einzelne dazu beitragen kann, die Welt zu erhalten und das geschaffene zu pflegen. Gemeinsam erleben wir an diesem Projekttag Selbstwirksamkeit!
Wir legen viel Wert darauf nicht nur unseren eigenen Glauben zu verstehen, sondern auch andere Religionen kennenzulernen. Nachdem wir uns mit verschiedenen Religionen beschäftigt und fleißig Fragen gesammelt haben, besuchen wir deshalb mit allen Konfis eine Synagoge und eine Moschee in der Nähe um Antworten zu bekommen. Diese Exkursion ist jedes Mal eine Bereicherung und wir sind sehr dankbar, dass wir Interreligiösität so intensiv erleben dürfen.
Nicht fehlen darf natürlich ein gemeinsames Abendmahl, bei welchem wir gemütlich zusammensitzen, einander leckere Kleinigkeiten reichen, uns unterhalten, das Beisammensein genießen und Gemeinschaft erleben.
Aktives Gemeindeleben
Uns liegt viel daran, den jungen Menschen unser Gemeindeleben nahe zu bringen. Daher haben wir viele Möglichkeiten geschaffen, wie sich die Konfis einbringen und so unsere Gemeinden kennenlernen können. Wir freuen uns, ihnen so die Chance geben zu können, mitzugestalten, aktiv Teil der Gemeinde zu sein und ihre eigenen Ideen zu verwirklichen.
Wer möchte, kann sich beispielsweise am jährlichen Krippenspiel beteiligen und dort eine Rolle übernehmen. Oder aber sie helfen, unserer Kirche am Erntedankfest zu schmücken. Hilfe auf dem Weihnachtsmarkt oder bei der Kinderkleiderbörse wird ebenfalls gerne angenommen und auch das Verteilen der Gemeindebriefe ist eine Möglichkeit sich zu engagieren.
Für kreative Köpfe gibt es immer mal wieder die Möglichkeit einen Gottesdienst mitzugestalten, was wiederrum eine tolle Übung für den eigenen Konfirmationsgottesdienst ist.
Indem sich die Konfis einbringen, können sie sogenannte Aktionspunkte sammeln. Davon sollen sie in den 1 ½ Jahren möglichst 5 Stück gesammelt haben. Mit diesem Aktionskonzept wollen wir die Konfis dazu motivieren, aktiv am Gemeindeleben teilzunehmen und dieses zu erleben. Vor allem wollen wir so erreichen, dass die Jugendlichen möglichst viele Blickwinkel einnehmen und sich ein umfangreiches Bild über die Gemeinden machen können. Sie sollen sehen, dass Kirche und Glauben viel mehr ist als Gottesdienste und Religionsunterricht.
Wertvolle Konfifreizeit
Die Konfifreizeit ist der Höhepunkt unserer gemeinsamen Konfizeit. Ein paar Monate vor den Konfirmationen fahren wir gemeinsam für ein Wochenende (von freitags bis sonntags) in eine gemütliche Jugendherberge. Die Konfis haben hier Zeit, ihren eigenen einzigartigen Konfirmationsgottesdienst zu gestalten. Mit Hilfe unserer Ehrenamtlichen und der Pfarrperson dürfen sie Lieder und Bibelstellen auswählen, Gebete und Fürbitten schreiben und eine berührende Aktion ausdenken, um welche sich später auch die Predigt drehen wird. Durch diese Individualität gewinnt die Konfirmation auch für die Konfis selbst nochmal an Bedeutung. In den letzten Jahren durften wir so unglaublich wertvolle, mit Mühe und Liebe gestaltete Gottesdienste feiern.
Neben der Gestaltung der Konfirmation bleibt den Konfis natürlich auch Zeit für gemeinsame Aktivitäten. Sie können ihre eigene Konfirmationskerze gestalten, sich auf dem Außengelände austoben, Gesellschaftsspiele spielen, Quatschen und die gemeinsame Zeit genießen. Das gemeinsame Wochenende lässt die einzelnen Konfigruppen nochmal enger zusammenwachsen, sodass die Konfirmation später als ein schöner Tag mit wertvollen Menschen in Erinnerung bleibt.
Segenbringende Konfirmationen
Nach knapp 1 ½ Jahren ist es schließlich soweit. Nachdem sie mit den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe auf der Konfifreizeit den Gottesdienst an ihrem Wunschtermin gestaltet haben, ist der große Tag nun endlich da. Aufgeregt, nervös, neugierig und gespannt geht es für die Konfis in die Kirche um sich für ihren Glauben zu entscheiden.
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