Jakobus-Sonntag!
Die Sonne scheint und der Gottesdienst 25.07.2021 findet im Martin-Luther-Park statt. Das verspricht schon einen besonderen Gottesdienst. An diesem Sonntag , dem Jakobustag, haben sich die Höhepunkte wie auf dem Pilgerweg durch den Gottesdienst geschlängelt. Der Gottesdienst stand im Zeichen der Ökumene, so dass die Besucher*innen von der Evang. Jakobusgemeinde, der Kath. Jakobusgemeinde und von der Neuapostolischen Gemeinde begrüßt wurden.

Da der Tag zur Ehren des Apostels Jakobus gefeiert wurde, haben die Jakobusfreunde Breckerfeld, traditionell mit Pilgerhut, Jakobsmuschel und Wanderstab, einen Einblick in die Geschichte des Apostels gegeben und vertraut gemacht mit der Legende um die Entstehung des Wallfahrtsortes Santiago de Compostela. Seit dem frühen 11. Jahrhundert wurden die Wege mit der Jakobsmuschel gekennzeichnet – ein Weg, der auch durch Breckerfeld mit seinen beiden Jakobuskirchen führt. Das Pilgern hatte jedoch Mitte des 15. Jahrhunderts an Bedeutung verloren und erst seit den 90er-Jahren erlebt es eine wahre Renaissance. Auch einige Prominente haben Ihre Erfahrungen in Büchern festgehalten und dazu beigetragen, das Pilgern wiederzubeleben. Seit der Gründung der Pilgerfreunde Breckerfeld in 2010 betreut der Verein einen Abschnitt des Camino, der von Hagen-Haspe, über Breckerfeld, bis nach Lennep führt.
Der Bericht der Pilgerfreunde wurde abgerundet durch den Solo-Vortrag einer Sängerin, unterstützt von einem spanischen Pilger. Es wurde das Lied Utreia et Suseia gesungen, welches übersetzt „Lasst uns weitergehen“ bedeutet.
Im Anschluss haben Pfarrer Paul Diehl, Pfarrer Claus Optenhöfel und Gemeindevorsteher Frank Höller einige Gedanken zum Apostel Jakobus und dem Pilgern vorgetragen. Was beudetet Pilgern? Macht man das nur, um dem Alltag zu entfliehen und sich selbst zu finden? Oder steckt da viel mehr dahinter?
Pilgern bedeutet, sich auf das Wesentliche zu beschränken – „unterwegs mit leichtem Gepäck“ –
denn meist kommt man mit viel weniger aus, als man vorher gedacht hat und büßt trotzdem nichts an Lebensqualität ein. Man lebt im Augenblick, im Hier und Jetzt, und nimmt sich selber wieder wahr. Man lässt die Umwelt und Natur auf sich wirken und hat auch wieder einen offenen Blick für die Schöpfung. Auf dem Pilgerweg muss man täglich Abschied nehmen, um die nächste Etappe anzutreten. Diesen Mut zur Veränderung muss man auch im Alltag zulassen, um seinen eigenen Weg zu finden. Ein Weg, auf dem Gott uns begleitet.

Die Verwendung der Kollekte, die an diesem Tag, ursprünglich für die Jakobus-Freunde bestimmt war, wurde aus aktuellem Anlass den Opfern der Flutkatastrophe zugedacht. Als Zeichen der Solidarität legten die Gottesdienstbesucher die erstaunliche Summe von 1.665,65 €  für die Menschen in unserer direkten Nachbarschaft zusammen.

Der Gottesdienst, in dem zum Abschluss eine Eheschließung eines Pilgerpaares stattfand, wurde musikalisch begleitet vom Breckerfelder Posaunenchor. Extra für diesen speziellen Tag, hatten die Musiker einen schwedischen Hochzeitsmarsch eingeübt.

Der Gottesdienst war wie ein Weg auf dem wir viele unterschiedliche Eindrücke sammeln konnte und verließen mit Gottes Segen den Martin-Luther-Park. Abschied nehmen und weitergehen in den Sonntag!

 

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