Bei lausigen vier Grad machte sich das erste Konfi-Team auf, um ein kirchliches Waldstück oberhalb der ehemaligen Gaststätte „Zum Schemm“ zu erkrazeln. Der Sonnenschein ließ die fallenden Blätter in bunten Farben erstrahlen und wärmte dabei auch die Jugendlichen, denn er konnte weitgehend ungehindert auf diese herabscheinen, befanden sich auf dem großen Gelände doch nur noch einige traurige Reste des ehemaligen Waldes.
Hier kann man sehen, worüber in den Medien seit Jahren intensiv berichtet wird: Stürme, Borkenkäfer und die dem Klimawandel geschuldeten Dürrephasen haben dem hiesigen Wald enorm zugesetzt, bei vielen Flächen kommt man nicht umhin, großflächig zu roden.
Diese Entwicklung greift massiv ein ins gewohnte Landschaftsbild, kostet gerade Orte wie Breckerfeld viel ihres Erholungswertes, ist aber vor allem deswegen dramatisch, weil Wälder ungefähr ein Drittel der menschengemachten CO2-Emissionen aufnehmen. Insofern verschärft sterbender Wald die Klimakrise noch.
Dieser Konfi-Projekttag gab nun den Jugendlichen die Möglichkeit, sich aktiv für den Erhalt ihrer unmittelbaren Umwelt einzusetzen. Unterstützt wurden sie durch Forstwirt Stephan Berker, der sich um die Wälder der evangelischen Gemeinde kümmert und an diesem Tag zum ersten Mal gemeinsam mit Heranwachsenden eine solche Pflanzaktion durchführte.
Dabei kam es ihm nicht so sehr darauf an, möglichst viele der 500 eingekauften Setzlinge in die Erde zu bringen, sondern vielmehr lag dem Forstwirt daran, dass jede/r Jugendliche am Ende des Tages zumindest einen Baum selbst gepflanzt hat.
Um das zu gewährleisten, durchliefen die insgesamt 76 Konfirmanden und Konfirmandinnen jeweils drei Stationen.
Mithilfe eines riesigen Rahmens wurden ca. 4 Meter lange Zaunelemente zusammengehämmert, die im zweiten Arbeitsgang gemeinschaftlich in das unwegige Gelände gewuchtet und vor Ort durch zusätzliche Latten verstärkt wurden. Damit weder Hase noch Reh sich im Frühjahr über die dann leicht zugänglichen Kleinstbuchen hermachen können, trugen die Jugendlichen noch viele Äste zusammen und dichteten die Zaunanlage im unteren Bereich damit ab.
So entstand schließlich ein geschützter Bereich, in dem sie insbesondere Buchen anpflanzen konnten. Diese Arbeit war erkennbar die schwerste für die Konfis. Viel Wurzeln und ein schier endloser Vorrat an Steinen machten den Ungeübten das Lochgraben ganz schön schwer.

Die Begeisterung an der Arbeit und vielleicht auch der Ehrgeiz, keinesfalls weniger Bäume als der Freund, die Freundin gepflanzt zu haben, führte beim bis in den späten Nachmittag reichenden Einsatz in kleineren Teilgruppen dazu, dass bemerkenswerte 400 Bäumchen gepflanzt worden sind.
Bei diesem Einsatz haben die Jugendlichen sicher deutlich mehr und direkter zum Themengebiet „Gottes Schöpfung und Erhalt dieser durch uns Menschen“ gelernt, als es an einem normalen Projekttag möglich gewesen wäre. Dass dies mit viel Spaß an der Arbeit einherging, zeigte sich, wenn die Teamer und Paul Diehl am Ende des jeweiligen Einsatzes zum gemeinsamen Ausruhen bei Brötchen und heißem Kakao riefen: Bis mal alle auf den Bierzeltbänken saßen, verging eine ganze Weile, dann „diesen einen Baum“ wollt man dann doch noch schnell fertigpflanzen.

error: Content is protected !!