Seit dem 13. März finden jeden Sonntag um 18 Uhr in der Evangelischen Jakobus-Kirche in Breckerfeld ökumenische Friedensgebete statt. Das gibt Menschen den Raum und die Zeit, um abseits von der Alltagshektik einmal ganz in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine zu sein. Und auch das Gefühl, dass sie mit ihren Ängsten und ihren Sorgen nicht allein sind. Gemeinsam wird gebetet, gesungen und auch geschwiegen.
Am vergangenen Sonntag fand das Friedensgebet in einem ganz besonderen Rahmen in der Evangelischen Jakobus-Kirche in Breckerfeld statt. Zusammen mit der Gruppe Voices2help, die schon häufig Benefizkonzerte veranstaltet hat, standen noch die Salonlöwen vom Theater Hagen und als besonderes Highlight die Sopranistin Stefania Dovhan auf dem Programm. Stefania Dovhan stammt aus Kiew, ist aber in der Welt zuhause und bereits im Royal Opera House in London, in der New York City Opera, am Badischen Staatstheater sowie in der Lwiw National Opera aufgetreten. Solo-Konzerte gab sie in New York, Philadelphia, Chicago, Washington, Augsburg, Salzburg und auch in ihrer Heimatstadt Kiew – wo sie nun seit Wochen stets in Gedanken ist.
Bei der Begrüßung der zahlreichen Zuschauer merkte Pfarrer Paul Diehl an, dass die Kirche seit 2019 im Weihnachtsgottesdienst nicht mehr so voll gewesen ist. Pandemiebedingt gab es in den letzten 2 Jahren immer Begrenzungen der Personenzahl. Umso schöner war es nun, dass dieses Konzert zwar coronakonform mit Mund-Nasen-Schutz, aber in einer voll besetzten Kirche stattfinden konnte.
Die unterschiedlichen Musikstile sorgten für ein sehr abwechslungsreiches Konzert. Klassische Musik mit einer absolut herausragenden Sopranistin und die Instrumentalstücke der Salonlöwen wechselten sich ab mit den Gospels der Voices2help. Zusammen mit den bewegenden Stücken der Querflötistinnen von Ulrike Krokowski und Silvia Lichey sowie Barbara Rosolová am Klavier entstand ein fantastisches Konzert, das in dieser Form wohl einmalig war. Viele Besucher sprachen im Anschluss von Gänsehautatmosphäre und Tränen. Die flossen spätestens dann, als Stefania Dovhan in Gedenken an die bislang 200 getöteten Kinder in diesem Krieg ein ukrainisches Wiegenlied sang. Die größten Verlierer in einem Krieg sind immer die alten Menschen und vor allem die Kinder, so hatte es Pfarrer Diehl bereits in seiner Ansprache erwähnt.
Dank all dieser hervorragenden Musiker ist ein bewegendes und auch ein mutmachendes Konzert entstanden. Das zeigte sich deutlich in der Spendenbereitschaft der Besucher. Alle Musiker haben auf eine Gage oder Aufwandsentschädigung verzichtet, so dass der gesamte Erlös von annähernd 4.000 € an das Unicef Kinderhilfswerk, Nothilfe Ukraine, gehen kann.

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